
Von TII Scheuerle für Kuebler
In den kommenden Jahren wird der Bedarf an Schwertransporten in Deutschland deutlich steigen. Haupttreiber dieser Entwicklung ist die Energiewende, die den Transport von Windkraft-Komponenten, Gasturbinen, Transformatoren, Phasenschiebern und Kabeltrommeln erfordert. Gleichzeitig stellt die marode Infrastruktur – insbesondere die Belastbarkeit vieler Brücken – eine große Herausforderung dar. Viele dieser Bauwerke müssen aufwendig nachgerechnet werden, oft durch spezialisierte Ingenieurbüros und nicht nur durch die Behörden. In einigen Fällen bleibt nur die Möglichkeit, Brücken weiträumig zu umfahren, was längere Strecken, zusätzliche Umladungen auf Schiene oder Schiff und letztlich höhere Kosten zur Folge hat – Kosten, die am Ende auch den Strompreis beeinflussen.
Um dem entgegenzuwirken, gibt es verstärkte Bemühungen, Schwertransporte insgesamt leichter zu gestalten – sowohl in Bezug auf die Lasten als auch auf die Transportfahrzeuge selbst. In diesem Zusammenhang haben die Unternehmen TII Scheuerle und Kübler eine neue Trafobrücke entwickelt, die bei einer Traglast von bis zu 320 Tonnen rund 50 Tonnen leichter ist als ihr Vorgängermodell. Möglich wurde dies durch eine Kombination aus detaillierten Berechnungen, Simulationen und Erfahrungswerten, den Einsatz hochwertiger Materialien sowie eine enge Verzahnung von Brücken- und Achsenentwicklung was zum Beispiel zu einem integrierten Lastverteiler geführt hat. Zudem sind die Achsen für eine technische Achslast von 23 Tonnen ausgelegt, anstatt für die in Deutschland auf der Strasse ohnehin nicht realisierbaren 36 bis 45 Tonnen.
Am 28. März, im Rahmen des Workshops Trafotransporte wurde die neue Trafobrücke in Küblers Schwergutzentrum in Mannheim vorgestellt. Rund 90 Gäste, darunter viele Vertreter von Energieversorgern und Kraftwerkskomponentenherstellern, nahmen an der Veranstaltung teil. Neben der Präsentation der Trafobrücke gab es spannende Vorträge zu aktuellen Vorschriften, Berechnungsverfahren für Brücken sowie zur kollaborativen Entwicklung zwischen Scheuerle und Kübler.
Conrad Modelle hat übrigens pünktlich zur Vorstellung ein Modell in 1:50 herausgebracht. Ein Exemplar davon war vor Ort, und wir konnten ein paar Fotos von Modell und Original machen. Eine seltene Gelegenheit!
Fazit: Ein äußerst gelungenes Event – hervorragend organisiert, inhaltlich hochinteressant und mit erstklassigem Catering. So geht Marketing!
Ich habe an dem Tag übrigens im Auftrag von TII Scheuerle fotografiert, sowohl das Fahrzeug als auch die Veranstaltung im Gebäude. Die Fotos sind deshalb (c) TII Scheuerle. Freundlicherweise darf ich hier einige davon zeigen.