"Man kann mit jeder Kamera gute Bilder machen", sagen die Profis. Stimmt, sie haben aber trotzdem alle gutes Equipment. Und als Neueinsteiger muss man sich halt initial irgendwas kaufen. Deswegen beginne ich hier mit einer kleinen Einführung zu Kamera und Objektiven.
Über die Auflösung eines Sensors muss man heute ja eigentlich nichts mehr sagen, weil das sowieso jeder von seinem Handy kennt. Nichtsdestotrotz: die vielleicht grundlegendste Eigenschaft einer digitalen Kamera ist die Auflösung des Sensors, angegeben in Megapixel (MP). Man multipliziert die Anzahl Pixel in horizontaler und vertikaler Richtung um auf die Zahl zu kommen. Meine Sony A7iv hat 33 MP, was ungefähr 7000 mal 4670 Pixel entspricht. Seitenverhältnis ist übrigens standardmäßig 3:2. Wie viele MP man haben möchte besprechen wir später.
Der andere grundlegende Begriff ist die Brennweite eines Objektivs. Sie wird in mm angegeben. Je kleiner die Brennweite, desto weitwinkeliger ist das Bild. Je größer, desto mehr Vergrößerung (Zoom, Tele) hat das Objektiv. Übliche Brennweiten reichen von 12 mm bis vielleicht 600 oder 800 mm (und 300 Meter beim VLT :-)). Eine Brennweite von 50 mm entspricht so ungefähr dem was das menschliche Auge sieht. 600 mm entspricht also einem "Zoomfaktor" von 12. Auch auf die Brennweite kommen wir später nochmal zurück. Ein weiterer Effekt von Telefotografie ist dass Motiv und Hintergrund enger zusammenrücken, man nennt das auch Kompression.
Der dritte grundlegende Begriff ist die (fotografische) Lichtstärke. Sie wird in Blendenstufen ("f/" und dann eine Zahl) angegeben. Je kleiner die Zahl desto offener ist die Blende, desto größer die Öffnung durch die Licht auf den Sensor strahlt. Die Blende hat auch noch andere Auswirkungen auf das Bild, auch das besprechen wir später. Praktisch relevante Blendenwerte gehen von f/1.4 bis f/22.
Die Belichtungszeit ist die wohl naheliegendste Größe: wie lang darf das Licht auf den Sensor scheinen. Je kürzer die Belichtungszeit, desto schnellere Bewegungen können "eingefroren", also ohne "Verschmierung" (Bewegungsunschärfe) auf dem Bild festgehalten werden. Damit ist eine kürzere Belichtungszeit generell besser, außer man will Bewegungsunschärfe (zumindest von Teilen des Bildes) bewusst gestalterisch einsetzen.
Eine weitere wichtige Kennzahl ist der ISO-Wert. Wir sparen uns mal die historische Abhandlung über Filmempfindlichkeit und so weiter. Je höher die Zahl, desto lichtempfindlicher ist der Sensor eingestellt. Also desto weniger Licht"menge" benötigt er um das Bild richtig zu belichten. Aber es gibt wie immer einen Pferdefuß. Denn bei höheren Werten nimmt das Rauschen des Sensors zu und die Bildqualität dadurch ab. Ab welchem Wert das wirklich "schlimm" wird (und auch in Software nicht mehr sinnvoll korrigiert werden kann) hängt von der Kamera ab. Bei meiner A7iv ist der native oder "base" ISO-Wert 100. Da liefert der Sensor das beste Bild. Bis 3200 kann man gut ohne nachgelagerte Softwarekorrektur arbeiten. Bis 5000 oder so kann man es korrigieren. Darüber wird es schwieriger, das verwende ich nur in "Notsituationen".
Die Belichtungszeit, Blende und der ISO Wert hängen miteinander zusammen. Wenn ich bspw. eine kurze Belichtungszeit haben möchte (damit Bewegung nicht verschwimmt) brauche ich im Zweifelsfall eine offenere Blende, damit genug Licht auf den Sensor kommt um das Bild nicht unterzubelichten. Wenn ich das nicht möchte (aus gestalterischen Gründen die wir später besprechen) oder nicht kann (weil mein Objektiv vielleicht nicht weniger als f/5.6 kann), dann muss ich den ISO Wert hochdrehen. Wie man all diese Dinge sinnvoll einstellt und auch gestalterisch nutzen kann besprechen wir später. Denn die Blende beeinflusst auch die Tiefenschärfe.
Wenn man ein Bild macht, dann liegen die fotografierten Objekte in den meisten Fällen auf unterschiedlichen Entfernungsebenen zur Kamera: das Vordergrundmotiv ist, wie der Name naheliegt, näher da als der Hintergrund. Optische Abbildung mittels Linsen funktioniert allerdings so, dass nur Objekte in einer bestimmten Entfernung scharf auf den Sensor abgebildet werden. In aller Regel wird man also den Vordergrund scharf stellen (zum Beispiel einen Hund) und akzeptieren, dass der Hintergrund unscharf ist. Soweit so gut. Die Frage ist aber: wie unscharf ist der Hintergrund? Beziehungsweise wie groß ist der Entfernungsbereich vor der Kamera der scharf (genug) auf dem Bild abgebildet wird. Diese Größe nennt man Tiefenschärfe, manchmal auch Schärfentiefe. Bei Bildern mit einer geringen Tiefenschärfe ist nur eine ganz bestimmte Entfernung scharf, beispielsweise das Gesicht einer Person. Die weiter hinten sitzenden Ohren sind schon leicht unscharf, das Fachwerkhaus im Hintergrund ist kaum als solches erkennbar. Bei einem Bild mit großer Tiefenschärfe sind viele Bildebenen scharf; beispielsweise der bunte Stein im Vordergrund eines Landschaftsbild sowie die Bergkette im Hintergrund und der Himmel darüber.
Die Tiefenschärfe eines Bildes hängt ab von der Brennweite des Objektivs (und von den Entfernungen der Bildbestandteile). Ein Porträt wird gerne offenblendig fotografiert, weil man möchte, dass das Gesicht scharf und der Hintergrund unscharf ist; man nennt das auch "freistellen". Eine typische Blendeneinstellung für Porträts ist f/4 ("Bei Mensch und Tier nimm Blende vier.") Bei Landschaftsbildern hingegen möchte man idealerweise alle Bildebenen scharf haben. Geht natürlich theoretisch nicht, aber praktisch bekommt man das mit f/11 oder f/16 bei typischen Landschaftsmotiven ganz gut hin, insbesondere wenn man den Fokuspunkt der Kamera auf ca. 1/3 der Entfernungsrange einstellt.
Wenn Du diese Seite liest, gehe ich davon aus, dass Du beschlossen hast, nicht nur mit dem Handy zu fotografieren. Vielleicht geht es Dir wie mir 2019 dass Du mit dem Handy schon fotografierst, mit Perspektiven spielst und so weiter, und damit aber irgendwie unzufrieden oder unterfordert bist.
Trotzdem: Mobiltelefone machen klasse Fotos, insbesondere für ihre Größe. Seit man beim iPhone in den Raw-Modus schalten kann, hat man auch bessere Bearbeitungsmöglichkeiten. Und nachts sind die Telefone auch echt besser als selbst relativ teuere Kameras, weil die "Computational Photography" einfach mehr rausholt. Mein iPhone 13 (glaube ich :-)) hat auch drei Linsen und kann damit sogar optisch zoomen, also ohne Qualitätsverlust. Und der entscheidende Vorteil? Man hat es immer dabei. Wiegt quasi nichts. Die tollste Kamera zu Hause hilft Dir gar nichts.
Also warum eine "richtige" Kamera? Durch Tausch der Objektive kann man größere Brennweitenbereiche erreichen, sowohl im Weitwinkel als auch Tele. Man bekommt bessere Raw-Dateien. Man hat mehr Kontrolle über das Bild. Man kann schneller einstellen weil es Hardware-Schalter gibt und nicht nur Menüs. Und man hat mehr Auflösung. Auf den ersten Blick sehen die Telefonbilder gut aus, aber wenn man sie dann bearbeitet, merkt man schon, dass da nicht ganz so viel dahinter steckt wie bei richtigen Kameras.
Aber damit eine separate Kamera Sinn macht, muss man diese Optionen auch ausnutzen. Sich eine A7iii zu kaufen und dann ein 35mm Objektiv draufzuklatschen das man nie wechselt ... das macht wenig Sinn, da kannste genauso gut das Handy verwenden.
Aber wie gesagt: ich gehe davon aus, dass Du Dir das schon so überlegt hast, sonst wärst Du nicht hier.
Ich erwähne das nur noch der Vollständigkeit halber, denn alle modernen Kameras sind spiegellos. Spiegelreflexkameras haben einen klappbaren Spiegel verbaut, der das Licht entweder auf den Sensor (früher auf den Film) oder den Sucher lenkt. Man sieht also im Sucher ein echtes, optisches Bild. Spiegellose Kameras haben diesen Spiegel nicht, das Licht landet immer auf dem Sensor. Im Sucher ist ein kleiner Monitor verbaut, der anzeigt, was der Sensor sieht. Wie gesagt: Spiegelreflexkameras spielen keine Rolle mehr. Die Monitore im Sucher bei Spiegellosen sind gut genug. Meistens jedenfalls.
Vorsicht, Glaubensfrage. Zur Auswahl stehen Canon, Nikon, Sony, OM System (ehemals Olympus) und Fujifilm. Mein Eindruck ist, dass Fujifilm und OM System nicht mehr so ganz mithalten können, die anderen drei aber mehr oder weniger austauschbar sind. Ich persönlich verwende Sony, einfach weil mir das ein Kumpel empfohlen hat. Gibt es objektive Kriterien? Ja. Ein Vorteil von Sony ist, dass sie ihre Objektiv-Schnittstelle für Fremdhersteller offengelegt haben und es deshalb neben der Sony Markenobjektiven jede Menge Objektive von Fremdherstellern gibt. Das ist bei Canon und Nikon nicht (in gleichem Maße) so. Und eine große Auswahl bezahlbarer und guter Objektive ist super wichtig, vielleicht wichtiger als der Kamerabody. Ein Nachteil bei Sony ist, dass sie die Firmware ihrer Kameras selten — und wenn dann oft nicht besonders dramatisch — updaten. Bin ich zufrieden? Ja. Ich würde wohl auch heute wieder Sony wählen. Die restlichen Dinge auf dieser Seite sind übrigens weitgehend unabhängig vom Kamerahersteller. Soll also keine Sony-Werbeveranstaltung sein.
Ein Wechsel des Systems ist natürlich möglich. Aber das tut weh, weil man auch alle seine Objektive austauschen muss. Untereinander sind die verschiedenen Hersteller natürlich inkompatibel.
Hier handelt es sich um eine Unterscheidung der physikalischen Größe des Sensors. APS-C ist deutlich kleiner. Das bedeutet, dass auch die Kamera und die Objektive kleiner und leichter sein können. Gerade bei Objektiven bedeutet kleiner meist auch billiger, weil weniger Glas verbaut werden muss. Kleiner und leichter ist besonders nützlich für mobile Einsatzzwecke (Urlaub, auf den Berg klettern, usw.). Und billiger ist prinzipiell immer gut. Auf der anderen Seite führt "kleiner" bei Kameras auf oft dazu, dass sie weniger Knöpfe, Drehregler oder "Joysticks" haben. Tatsächlich fehlt mir das bei meiner Sony A6400, einer APS-C Kamera: ich bin bei meiner Full-Frame A7iv schneller und zuverlässiger im Einstellen, weil sie eben mehr "Hebel" hat. Im Umkehrschluss führen die größeren Sensoren und der großquerschnittlichere Lichtweg dazu, dass mehr Licht auf dem Sensor ankommt. Fürs Fotografieren bei wenig Licht sind Full-Frame Systeme also besser. Was die Bildqualität (bei gleicher Megapixelanzahl) angeht kann ich übrigens keinen nennenswerten Unterschied feststellen; oft basieren die Sensoren in beiden System sowieso auf der gleichen Technologie. Allerdings sind die Full-Frame-Systeme meist die, bei denen die Hersteller neue oder hochwertigere Features verbauen. Tendenziell sind also bei APS-C-Kameras Dinge wie bspw. der Autofokus schlechter.
Zumindest bei Sony sind die Objektiv-Anschlüsse für APS-C und Full-Frame übrigens die gleichen. Das bedeutet, dass man beide Objetivtypen an beiden Kamerasystemen verwenden kann. Allerdings führt die Verwendung eines APS-C Objektivs an einer Full-Frame-Kamera dazu, dass man einen großen schwarzen Rand auf dem Bild hat — weil eben APS-C-Objektive weniger Lichtquerschnitt haben. Man nutzt seinen schönen Sensor also nur halb. Andersrum geht es natürlich problemlos (Full-Frame-Objektiv an APS-C-Kamera). Weil der Sensor aber physikalisch kleiner ist, sieht er nur (ungefähr) die inneren 50% der Bildfläche. Das entspricht ungefähr der 1.4 oder 1.5-fachen Brennweite (aus 100 mm werden also 150 mm, man hat mehr Zoom). Abgesehen davon hat man aber nicht viel davon, denn dann hat man ja wieder größere, schwerere und teurere Objektive. Ja, die Kamera ist etwas billiger, aber man versenkt sowieso mehr Kohle in die Objektive. Im Endeffekt ist es also auch hier so, dass man sich einmal (richtig) entscheiden sollte, denn ein Wechsel ist nicht so ganz einfach.
Was wäre also meine Empfehlung? Wenn Portabilität (Größe, Gewicht) entscheidend ist oder Du generell weniger Geld investieren möchtest, dann nehme APS-C. Ansonsten würde ich Full-Frame empfehlen.
Es geht übrigens auch noch größer (Mediumformat) und kleiner (Micro-Four-Thirds). Aber erstere sind unbezahlbar und letztere sind meist Kompaktkameras bei denen die Objektive nicht austauschbar sind. Beide spielen für die Betrachtung hier keine Rolle.
Mehr ist natürlich erstmal besser. Denn das Bild das durch das Objektiv auf den Sensor geworfen wird ist dann einfach in mehr Bildpunkte aufgelöst. Klar, man sieht die nicht wirklich wenn man das Bild am Monitor oder auf einem (bezahlbaren) Druck betrachtet. Und schon gar nicht auf Social Media. Aber man kann halt bei höherer Auflösung weiter in das Bild reincroppen (also das Bild in der Nachbearbeitung beschneiden und damit quasi "digital reinzoomen") ohne dass das Ergebnis Pixelmatsch wird. Generell stehen einfach mehr Daten für die Nachbearbeitung zur Verfügung, und das ist grundsätzlich gut.
Wie immer ist alles aber nicht so einfach. Zum einen sind Kameras mit hochauflösenderen Sensoren teurer. Teilweise deutlich. Außerdem haben haben hochauflösende Sensoren meist mehr rauschen, sind also für Low-Light-Situation nicht so super geeignet. Weiterhin machen mehr Megapixel auch größere Dateien — es müssen ja für jeden Pixel Daten gespeichert werden. Das wiederum macht die Bearbeitung nerviger, weil Lade- und Processing-Zeiten steigen. Oder man muss mehr Kohle in seinen Rechner investieren. Zuguterletzt hilft es natürlich auch nicht, wenn der Sensor extrem hoch auflöst, aber das Objektiv gar nicht die nötige Schärfe produziert. Man muss also auch in halbwegs gute Objektive investieren wenn man hochauflösende Kameras verwendet. Alles in allem wird das schnell sehr viel teurer.
Wie viel ist also genug? Sony's Mainstream-Full-Frame-Kamera, die A7iv hat 33 MP. Die verwende ich, und für mich reicht die Auflösung. Meine Zweitkamera, die A6400, hat 24 MP. Die 33 gefallen mir besser, 24 sind aber auch in Ordnung. Drunter würde ich aber nicht gehen. Von Sony gibt es auch Kameras mit 50 und 60 MP (die A1 und die A7Rv) aber für meine semiprofessionelle Verwendung lässt sich das nicht wirklich rechtfertigen. Also ich würde sagen, zwischen Mitte 20 und 40 MP ist vermutlich der Sweetspot.
Der Vorteil von Zoomobjektiven ist offensichtlich: man hat mehrere Brennweiten in einem, man kann seinen Bildausschnitt flexibler festlegen. Typische Zoombereiche sind 14-24, 24-105, 28-200, 70-200 oder 200-600 Millimeter. Wenn man die gleiche Range mit Festbrennweiten haben wollen würde, müsste man eine ganze Reihe von Objektiven mit sich rumtragen. Das ist wiederum teuer und schwer. Und man muss dauernd Objetive wechseln. Das kostet Zeit, und möglicherweise kommt Dreck auf den Sensor (den man dann entweder irgendwann physikalisch entfernen und/oder in der Bearbeitung rauslöschen muss).
Aber auch hier hat alles einen Haken. Zunächst ist die optische Qualität (was das heißt? Siehe "Bildqualität" unten) von Festbrennweiten in der Regel besser. Das ist einerseits nachvollziehbar, weil das optische System im Objektiv für eine Brennweite optimiert werden kann. Auf der anderen Seite sind (vernünftige, also nicht ganz billige) Zoomobjektive heute so gut, dass der Unterschied für die allermeisten Anwendungen kein Thema mehr ist.
Ein weiterer Nachteil ist, dass die Dinger natürlich größer und schwerer sind. Wenn man also weiß, dass man nur (oder vor allem) bei einer bestimmten Brennweite arbeiten will, dann ist es sinnvoll, eine entsprechende Festbrennweite zu verwenden (was ja auch irgendwie eine triviale Aussage ist). Für Portraitfotografen im Studio gilt das beispielsweise oft. Sobald man allerdings "in der Welt" rumläuft und schöne Motive sucht, ist die Flexibilität eines Zoomobjektivs viel Wert.
Ein Vorteil von Festbrennweiten ist, dass offenblendigere Objektive bezahlbar sind. Generell ist offenblendig teuerer; ein 70-200 f/2.8 kostet knapp das doppelte von einem 70-200 f/4. Ich habe bspw. ein 50 mm f/1.4 für die Nachfotografie. Weil soviel Licht reinkommt kann ich bei einer Belichtungszeit von 1/50 noch mit einem sinnvollen ISO-Wert arbeiten. Wenn ich ein f/1.4-Zoomobjektiv kaufen wollen würde, wäre ich arm (ich weiß gar nicht ob es sowas für Sony überhaupt gibt).
Auch extrem weitwinkelige Brennweiten sind oft nur als Festbrennweite verfügbar. Beispielsweise 10 mm. Vermutlich ist es technisch einfach zu kompliziert extreme Weitwinkel mit Zooms zu kombinieren. Auf der anderen Seite sind Festbrennweiten im Zoom-Bereich sehr teuer. Ein Beispiel: das Sony 200-600 mm f/5.6-6.5 Zoom gibt's inzwischen für 1500 EUR. Das 600 mm f/4 Festbrennweitenobjektiv kostet 14000 EUR — fast das Zehnfache!
Ein Argument das man oft pro Festbrennweiten hört, ist, dass es die Kreativität fördert. Damit ist gemeint, dass man sich quasi selber zwingt, mit dem was man hat zu arbeiten. Also: wie kann ich hier ein interessantes Bild mit den vorgegebenen 50 mm machen. Das stimmt natürlich, Einschränkungen sind immer ein Treiber für Kreativität. Auf der anderen Seite kann man aber auch argumentieren dass grade die Flexibilität in der Brennweite Kreativität fördert: ich kann einfacher "verschiedenere" Bildlooks erzeugen.
Persönlich verwende ich eigentlich nur Zoomobjektive. Außer manchmal notgedrungen nachts das f/1.4. Ich habe auch schonmal spasshalber nur mit dem f/1.4 fotografiert (Kreativität!), aber ich gehe dann doch immer wieder zu Zoomobjektiven zurück. Ich habe ein 24-70, ein 35-150 und ein 200-600. Das 35-150 ist mein Lieblingsobjektiv ("immerdrauf"), weil es eben eine interessante Zoomrange bei sinnvoller Lichtstärke (f/2 bis f/2.8) liefert.
Was wäre also meine Empfehlung? Wenn es für Dich keine konkreten Gründe für Festbrennweiten gibt, würde ich Zooms empfehlen.
Die meisten verhältnismäßig preisakzeptablen Objektive haben eine Brennweite von f/4 (ich vermeide das Wort "preiswert" bewusst, weil so richtig billig ist im Fotobereich gar nix). Es gibt dann meist auch f/2.8 Varianten für den gleichen Brennweitenbereich. Sind diese offenblendigeren Linsen ihr Geld wert?
Vorher noch kurze Begrifflichkeit. Offenblendige Linsen kommen mit kürzeren Belichtungszeiten aus weil pro Zeiteinheit mehr "Lichtmenge" auf den Sensor strömt. Deswegen werden solche Objektive auch als "schnelle" Objektive bezeichnet.
Jetzt aber! Offene Blenden will man aus zwei Gründen: fotografieren bei wenig Licht und Freistellung durch Schärfentrennung Vordergrund/Hintergrund. Betrachten wir die beiden Anwendungszwecke separat.
Für Nachtfotografie ist eine offenere Blende sehr nützlich, weil man mit deutlich niedrigeren und damit rauscharmeren ISO-Werten arbeiten kann, bei gleicher Belichtungszeit. Klar, man kann ISO Rauschen mit Lightroom oder anderen Softwaretools nachträglich korrigieren, aber dabei geht auch immer ein kleines bisschen Strukur verloren. Also wer viel nachts arbeitet, wie ich das beispielsweise auf Baustellen tue, der will schon f/2.8 (oder sogar weniger). Mehr zur Nachtfotografie unten.
Was Tiefenschärfe angeht kommen wir schnell in den Bereich der Gestaltung und des Geschmacks. Ich würde sagen: wer regelmäßig Porträts von Menschen oder Tieren macht, der wird sich wohl ein 85 mm f/2.8 (oder f/1.4) zulegen. Denn damit kann man schöner freistellen als mit f/4, und je nach Kundenwunsch oder eigenem (sich weiterentwickelnden) Geschmack wird man das auch immer wieder wollen. Für Landschaftsfotografen ist es definitiv unnötig, die arbeiten eigentlich nie offenblendig. Gleiches gilt wohl auch für Architekturfotografie. Für Leute die Flugzeuge im Fluge fotografieren oder Rennwagen oder Motorräder während der Fahrt, stellt sich die Frage nicht, weil 400 mm oder 600 mm Tele mit f/2.8 de-facto unbezahlbar sind. Wie ist das aber bei dem Fall der Fotografie von "Objekten" am Boden, beispielsweise Krane, Flugzeuge oder Autos? Da ist f/2.8 wohl nicht nötig, weil man damit oft nicht mal mehr das gesamte Motiv scharf bekommt. Auf der anderen Seite ... das kann auch cool sein. Ich liebe mein 35-150 f/2-2.8, gerade auch weil man schön mit der Tiefenschärfe spielen kann.
Neben den optischen Aspekten gibt es noch mehr zu beachten. Offenblendigere Objektive sind immer größer und schwerer. Damit greift wieder das Mobilitätsargument von oben. Sie sind auch immer teuerer. Auf der anderen Seite sind sie meist auch die als "professionell" bezeichneten Objektive und sind damit oft technisch etwas besser (was die Bildqualität angeht) als die weniger offenblendigen Objektive (bei gleicher Blendeneinstellung). Auch wenn man zumindest im Sony-Universum sagen muss, dass sich das so ein bisschen ändert: die neuen f/4 Objektive sind eigentlich alle sehr gut bewertet von der Reviewergang auf Youtube.
Drei Dinge halte ich für essentiell. Erstens: ein Rucksack oder eine Tasche mit der ich Kamera und Objektive gut geschützt transportieren kann. Stil, Größe und so weiter sind Geschmacksache. Auf Youtube gibt es genügend Reviews.
Das nächste Utensil ist das Putzzeug. Ein Putztuch für die Glasflächen, ein Pinsel für die Kamera, und Blasebalg und/oder Reinigungsset für den Sensor sind unabdingbar.
Als drittes braucht man irgendwas um die Kamera während der Nutzung zu sichern beziehungsweise um die Hände frei zu haben wenn man sie nicht nutzt. Die klassische Lösung sind Kameragurte; damit kann man sich die Kamera um den Hals hängen. Der Nachteil ist aber, dass die Kamera "rumbaumelt", man fühlt sich eigentlich immer genötigt, noch eine Hand zum zusätzlichen Festhalten der Kamera zu verwenden. Deswegen verwende ich den Cottoncarrier damit ist die Kamera komplett fest auf der Brust. Das ist super, wenn man beispielsweise über Baustellen tigert oder auf Kranen rumklettert. Die dritte Alternative sind Handschlaufen, mit denen man die Kamera halbwegs an der Hand festmachen kann. Damit habe ich allerdings selbst keine Erfahrung.
Was übrigens auch noch nützlich ist, sind ein Stapel Deckel für Objektive und die Kamera. Sobald man ein Objektiv von der Kamera nimmt ist wieder eine staubanfällig Glasfläche offengelegt. Die paar Euro für ein paar Deckel sind gut angelegt.
Daneben gibts natürlich noch anderes Zubehör: Stative, Filter, Blitze und vieles mehr. Die haben aber direkte fotografische Relevanz, und wir besprechen sie ggfs. separat.
Auf die meisten Objektive kann man vorne Filter draufschrauben. Was gibt es für Filter und (wann) will man das tun?
Der verbreitetste Filter ist wohl der Polarisationsfilter. Das kennt man vielleicht von der Sonnenbrille: er macht den blauen Himmel dunkler und reduziert Reflektionen. Manche Fotografen schwören darauf. Und vielleicht ist das bei Landschaftsfotografie auch nötig(er). Aber man kann auch leicht später im Rahmen der Bildbearbeitung den Himmel dunkler und kontrastreicher drehen. Ich bin also nicht 100% überzeugt dass man Polfilter braucht.
Die nächste Art Filter sind ND-Filter. ND steht für Neutral Density und heißt im Grunde "Grau", deswegen werden sie auch als Graufilter bezeichnet. Also die machen das Bild dunkler ohne die Farben zu verändern. Warum will man denn um Gottes Willen sowas? Will man nicht so viel Licht wie möglich auf den Sensor haben? Meistens ja, aber!
Angenommen es ist ein sonniger Tag, es ist hell. Ich habe meine Kamera auf ISO 100 gestellt, also auf den Wert, der die beste Bildqualität liefert und am lichtunempfindlichsten ist. Weiter angenommen, ich möchte offenblendig fotografieren wegen des Bildlooks (freistellen, unscharfer Hintergrund). Das führt dazu, dass ich mit einer kurzen Belichtungszeit arbeiten muss um das Bild nicht überzubelichten. Was aber, wenn ich gleichzeitig einen schön "bewegten" Propeller möchte? Dann muss ich vielleicht mit 1/200s fotografieren, aber wenn ich das bei offener Blende und voller Sonne tue, dann ist das Bild überbelichtet. Meine Kamera braucht also eine "Sonnenbrille" — also einen ND Filter. Ich habe eine Filter der Polarisation und einen variablen ND verbindet, genau für diesen Zweck.
Eine Unterkategorie von ND-Filtern sind solche, die oben stärker abdunkeln als unten. Damit kann man dann bspw. vermeiden, dass der Himmel überbelichtet wird während die Landschaft darunter zu dunkel ist. Manche schwören darauf, aber in Raw-Dateien steckt heute eigentlich genug Information drin, dass man das auch in der Bearbeitung machen kann.
Daneben gibt es noch alle möglichen Filter für bestimmte Effekte. Mistfilter machen Bilder "weicher", sie legen ein bisschen Nebel über alles. Es gibt Filter die aus jeder Punktlichtquelle einen kleinen Stern machen und so weiter. Damit habe ich keine Erfahrung.
Zunächst mal ist da die Schärfe. Das kennt jeder intuitiv, unscharfe Bilder hat jeder schon gesehen. Letztendlich geht es darum, wie präzise Kanten repräsentiert werden.S Schärfe kann nur sehr schwer im Nachhinein korrigiert werden, denn wenn Informationen in den Rohdaten fehlen, kann man sie schlecht hinzuerfinden. Ok, moderne KI kann das in Grenzen. Aber trotzdem ist die Schärfe wohl der Aspekt der Bildqualität den man (neben dem Motiv) am dringendsten schon bei der Aufnahme richtig hinbekommen muss. Sie hängt von der optischen Qualität des Objektivs ab, aber auch von der Präzision des Autofokus (oder der Hand des Fotograden bei Verwendung manuell fokussierende Objektive), und davon, ob das Bild verwackelt ist (also Bewegungsunschärfe des Motivs oder des Fotografen).
Dann gibt es die Verzerrung. Wenn man ein Bild eines Karos macht, dann wären bei einem verzerrten Bild die Linien nicht parallel. Meist ist die Verzerrung außen am Bildrand größer als in der Mitte. Grade Zoom-Objektive schaffen es meist nicht bei allen Zoomstufen ein verzerrungsfreies Bild zu erzeugen. Allerdings lässt sich die Verzerrung sehr gut (automatisch) in Software korrigieren. Außer bei extrem schlechten Objektiven ist das damit eigentlich kein Problem mehr heutzutage.
Die Vignette beschreibt eine ungleiche Belichtung. Viele Objektive, vor allem offenblendige, machen die Ecken dunkler. Das lässt sich aber völlig problemlos in Software korrigieren. Und manchmal stört es auch gar nicht, weil man eh einen Vignette explizit hinzufügt um die Bildmitte durch Helligkeit zu betonen beziehungsweise ein bisschen räumliche Tiefe zum Bild hinzuzufügen.
Auch der Kontrast variiert von Objektiv zu Objektiv. Kann man sich gut vorstellen: moderne (Zoom)Objektive haben 8 bis 12 Linsen, klar dass da Kontrast (und Farben, siehe unten) nicht völlig unbeschadet davon bleiben. Wenn ein Objektiv nur milchigen Mist aufnehmen würde, wäre es natürlich ein Problem. Aber alls Objektive die ich kenne sind in dieser Hinsicht gut genug, und außerdem verändert man Helligkeit und Kontrast sowieso in der Nachbearbeitung.
Farbtreue ist ein weiteres Thema: also wie gut repräsentiert das Objektiv die Farben aus der wirklichen Welt. Das ist aus meiner Sicht aber eigentlich kein Thema, denn Helligkeit und Farbgebung verändert man meistens sowieso in der Nachbearbeitung.
Bokeh ist neben der Schärfe wohl die meistdiskutierte Eigenschaft eines Objektivs. Letztendlich beschreibt man damit, wie "schön" und gleichförmig die (bewusst) unscharfen Teile eines Bildes aussehen. Es ist ein wichtiges gestalterisches Merkmal, wir besprechen das später im Detail.
Farbsäume (fringing, chromatic aberration) sind ein größeres Problem. Manche Objektive erzeugen an Farbübergängen und Kontrastkanten grüne oder lila Farbsäume (der klassische Test sind laubfreie Bäume im Gegenlicht; jeder noch so dünne Ast hat Säume!). Das kann Bilder ziemlich hässlich machen. Einiges davon kann man per Software (teilautomatisch) korrigieren, aber es lohnt sich schon, beim Kauf eines Objektivs darauf zu achten, ob das Fringing halbwegs im Rahmen ist.
Es gibt noch mehr optische Fehler, darunter die sphärische Aberration, Koma und Astigmatismus. Kennt man vom Brillenrezept, denn auch die Linse im Auge kann solche Fehler aufweisen. Die Riege der Objektivtester diskutiert das immer im Detail, mir sind die Dinger noch nie aufgefallen.
Die drei letzten Eigenschaften haben mit Gegenlichtaufnahmen zu tun. Eine davon beschreibt, inwiefern Farbqualität und Kontrast bei Gegenlicht abnehmen. Je weniger desto besser, natürlich. Die zweite beschreibt, inwiefern das Objektiv "Flares" erzeugt, also mehr oder weniger bunte Lichtflecken und Streifen. Manche finden die künstlerisch wertvoll, ich finde sie doof. Die dritte Eigenschaft ist der Blendenstern. Wenn man direkt in die Sonne fotografiert bei geschlossener Blende dann erzeugen gute Objektive sternenförmige Strahlen an der Sonne. Wieviele Strahlen, wie symmetrisch die sind und so weiter ist Gegenstand vieler Diskussionen unter Reviewern.
Zusammenfassend? Schärfe und Fringing sind die wichtigsten Kriterien. Auch das Gegenlichtverhalten kann relevant sein. Plus das Bokeh, wenn man gerne offenblendig arbeitet. Der Rest ist eigentlich gut korrigierbar.
Abschließend sei noch gesagt, dass manche Kultobjektive optisch zwar schlecht sind, aber andere tolle Eigenschaften haben. Bspw. gibt es ein rein manuelles Objektiv das mit f/0.95 eine extrem offene Blende hat und ein sehr schönes Bokeh. Beeindruckende Schärfe darf man von dem Ding jedoch nicht erwarten. Es kann trotzdem Spass machen (und zu tollen Ergebnissen führen) mit so einem Objektiv zu arbeiten. Anders gesagt: optische Qualität ist nicht alles.
Wie aus der Diskussion oben klar wird, ist das keine einfache Frage. Und vielleicht hast Du Dir schon eine Meinung gebildet darüber mit welchem Equipment Du einsteigen willst. Dann kauf Dir das. Ansonsten gibt's hier mal konkrete Tipps. Natürlich kommen die aus dem Sony-Universum, weil ich nur damit konkrete Erfahrung habe; ähnliches Equipment gibt es aber auch von der Konkurrenz.
Die Links führen zu Foto Koch. Ich bekomme von denen kein Geld, die Links sind auch keine Affiliate Links. Aber ich habe mit denen gute Erfahrungen gemacht und kann sie deshalb empfehlen.
Hier sind also drei konkrete Vorschläge, Stand März 2024. Vorschlag Nummer eins ist die Sony A7iii und das Tamron 28-75mm f/2.8. Kostet aktuell 2400 EUR. Aufgrund der Brennweite ist das für Street, Architektur, Landschaft und Portraitfotografie geeignet. Vorschlag Nummer zwei ist die gleiche Kamera, aber mit dem Tamron 28-200 mm f/2.8-5.6. Kostetet ungefähr gleich viel, bietet aber mehr Zoomrange, dafür aber bei höherer Blende. Diese Kombo habe ich selbst jahrelang verwendet. Ist wirklich gutes Universalequipment. Der dritte Vorschlag ist mit 4000 EUR deutlich teurer, dafür ist es eben auch Equipment der aktuellen Generation und hochwertiger: die Sony A7iv mit dem Tamron 35-150mm f/2-2.8. Die A7iv ist die aktuelle "Allrounder-Kamera" von Sony und das Objektiv ist wirklich gut.
Ein letzter Gedanke: Du wirst merken, dass Fotografen gerne auch ein ausgeprägtes Gear Acquisition Syndrome entwickeln. Es ist also nicht ganz unwahrscheinlich, dass Dir das Equipment das Du initial kaufst bald (gefühlt) nicht mehr ausreichen wird. Das gute ist, dass sich Fotoequipment relativ gut gebraucht verkaufen lässt; Du kannst für halbwegs aktuelles Equipment mit 2/3 oder mehr des Kaufpreises rechnen. Trotzdem natürlich gut, wenn Du das nicht musst. Deswegen wäre die A7iv vielleicht die bessere Wahl.
Ich beschreibe hier kurz meine Objektive, warum ich sie habe und wofür ich sie eisetze. Ich gehe dabei auf Brennweite und Blende ein; eine Beurteilung der Schärfe oder anderer optischer Eigenschaften spare ich mir; denn zum einen sind die Objektive in dieser Hinsicht alle gut (oder zumindest gut genug) und zum anderen könnt ihr Euch bei Youtube mindestens zehn Reviews zu jedem Objektiv anschauen. So, here we go.
Mit 24-70 mm deckt das Sigma 24-70 f/2.8 den wohl wichtigsten Brennweitenbereich ab, und das mit einer Blende, mir dem man auch bei relativ wenig Licht sinnvoll arbeiten kann. Wenn mir nix anderes einfällt, ist dieses Objektiv auf der Kamera.
Das Sony 20-70 mm f/4 ist nach unten weiter. 4 mm scheinen nicht viel, sind aber grade untenrum doch eine ganze Menge. Wenn genug Licht da ist und ich nicht aus gestalterischen Gründen offenblendig arbeiten möchte, dann verwende ich auch ganz gerne dieses Objektiv statt dem 24-70 um mehr Flexibilität im Weitwinkel zu haben. Das Ding ist außerdem auch deutlich leichter und kleiner als das Sigma oben. Ünrigens hatte ich mal das Sigma 14-24 mm f/2.8. Das ist noch weitwinkliger, aber den Bereich unter 20 mm habe ich dann doch sehr selten verwendet. Das Ding habe ich wieder verkauft.
wenn ich (moderaten) Telebedarf habe, dann verwende ich mein Tamron 35-150 mm f/2-2.8. Wenn das Ding unten nicht bei 35 mm anfangen würde sondern bei 24, dann wäre es der Hammer. So ist es einfach nur ein super Objektiv. Einziger Haken: es ist doch relativ groß und schwer.
Wenn ich Flugzeuge (vom Boden aus im Flug) fotografiere, dann führt eigentlich kein Weg am Monster vorbei, dem Sony 200-600 mm f/5.6-6.3. Es holt den Flieger sinnvoll her, macht gute Bilder (wenn genug Licht da ist) und trainiert nebenher die Oberarme und Schultern. Ja, es ist schwer.
Das Tamron 28-200 mm f/2.8-5,6 ist vom Brennweitenbereich her super. Und Größe und Gewicht stimmen auch. Natürlich ist die Blende nicht so der Hit. Aber wenn man damit leben kann, ist das Ding der optimale Eistieg — hatte ich oben ja auch geschrieben. Ich verwende es gerne für Air-to-Air-Fotografie, denn es passt zur Not auch durch das Seitenfenster bei Flugzeugen. beim 35-150 keine Chance.
Meine einzige Festbrennweite ist das Sigma 50 mm f/1.4. Mit seiner sehr offenen Blende setze ich es für Nachfotografie ein, oder wenn ein "Monsterbokeh" nötig ist. Klar, man ist unflexibel weil Festbrennweite, aber manchmal ist f/1.4 einfach nötig.
Ich höre immer wieder Formulierungen der Art "Auf Fotografieren hätte ich Lust, aber am Rechner sitzen und Bilder bearbeiten, darauf hab ich keinen Bock." Aber: wenn Du das hier liest und damit vermutlich bereit bist ein paar Tausend Euro in Fotoequipment investieren willst, dann solltest Du auch bearbeiten, um auch alles aus dem Equipment herauszuholen. Wenn Du nur "dokumentatorisch" fotografieren willst — ich brauche ein Bild von jedem A320 in Deutschland, beispielsweise — dann ist es wurscht. Aber Fotografieren als Hobby beinhaltet heutzutage auch die Bearbeitung.
Raw-Dateien enthalten die Rohdaten aus dem Sensor. Stimmt natürlich auch nicht so ganz, weil was heißt schon "roh": natürlich liegen alle möglichen Datenverarbeitungsschritte zwischen den Photonen die auf den Sensor treffen und dem was in Raw-Dateien abgelegt wird. Aber sie sind halt so unverarbeitet wie möglich. Es wird beispielsweise kein Farbprofil auf die Daten angewandt. Und die Helligkeiten haben einen größeren Wertebereich als in beispielsweise JPG-Dateien. Das heißt, dass man Schatten besser aufhellen kann ohne nur noch eine homogen-graue Fläche zu erhalten. Oder dass man noch Struktur in den "ausgebrannten" (also überbelichteten) Bereichen retten kann. Die Dateien haben eine höhere "dynamic range" (nicht zu verwechseln mit HDR Bildern). Letztendlich kann man Raw-Dateien besser und weitreichender bearbeiten, was Helligkeit und Farben angeht. Der Haken? Sie sind größer, weil mehr Daten pro Pixel abgelegt werden als bspw. in JPGs, und weil auch nicht komprimiert wird (zumindest nicht verlustbehaftet). Außerdem muss man sie eben auch mit geeigneter Software nachbearbeiten ("entwickeln"). Wenn man einfach nur knipsen will um halbwegs okaye Bilder zu bekommen, dann ist der Raw-Workflow störend, weil aufwendiger. Wenn man aber halbwegs ernsthaft fotografieren möchte, gehört meines Erachtens auch die (kreative) Bildbearbeitung dazu. Und dann versteht es sich von selbst, mit Raw-Dateien zu arbeiten. "I shoot raw" ist der Wahlspruch der coolen Fotografen.
Übrigens hat jeder Hersteller und oft jede Kamera ihr eigenes Raw-Format. Die etablierten Bildverarbeitungsprogramme sind in der Lage, all diese zu öffnen und zu verarbeiten. Manchmal dauert's ein paar Wochen zwischen Kamera-Release und der Unterstützung durch die Softwarepakete. Dann muss man sich mit dem (zumindest bei Sony) furchtbaren Hersteller-spezifischen Raw-Konverter behelfen. Oder Geduld haben.
Wenn man halbwegs ernsthaft fotografiert, dann gehört da auch die Bildbearbeitung dazu. Das macht man üblicherweise mit Adobe Lightroom oder Capture One oder ähnlichem. Die Tools können folgendes.
Zunächst sind sie in der Lage, die kameraspezifischen Raw-Dateien zu öffnen. Die Tools werden regelmäßig aktualisiert wenn neue Kameras auf den Markt kommen. Sie sind auch in der Lage, die Verzerrungen, Fringing und Vignettierung von sehr vielen Objektiven zu korrigieren; für jedes halbwegs verbreitete Objektiv haben diese Programme entsprechende Parametrierungen.
Die Kernfunktionalität besteht im Entwickeln der Raw-Dateien. Dazu gehört die Anpassung von Helligkeiten, Farben, Kontrast und Schärfe, global oder in durch Masken die der Benutzer festlegen kann. Auch Sensorflecken können gut entfernt werden. Croppen und Geradestellen gehört auch zum Funktionsumfang. All diese Dinge werden non-destruktiv unterstützt, also die zugrundeliegende Raw-Datei bleibt unangetastet. Dadurch kann man Änderungen leicht rückgängig machen und/oder verschiedene Bearbeitungen parallel maintainen. Auch die Rauschentfernung wird unterstützt, allerdings ist das zumindest bei Lightroom nur destruktiv möglich.
Die zweite Kernfunktionalität ist die Organisation der Bilder in Ordner, Sammlungen und so weiter. Auch die Bewertung mit Sternen, Pick/Reject oder Farbschemata wird unterstützt. Letztendlich geht es dabei darum, die große Menge an Bildern die man als Fotograf oft macht irgendwie beherrschbar zu machen und in schrott/ok/gut/super zu kategorisieren.
Zuguterletzt unterstützen diese Werkzeuge auch den Export der Bilder in verschiedene Formate (JPG, PNG, etc.) in verschiedenen Größen und Qualitätsstufen. Und optional mit Wasserzeichen.
Adobe Lightroom ist der Platzhirsch unter den Raw-Entwicklungs- und Photobearbeitungswerkzeugen. Natürlich gibt es Alternativen, die verbreitetste ist Capture One. Und natürlich gibt es jede Menge Alternativen und Möchtegern-Konkurrenz. Die Tools die was taugen sind alle nicht umsonst.
Generell erstmal folgender Gedanke: wenn Du diesen Text hier liest, bist Du wohl bereit, ein paar Tausend Euro in Fotoequipment zu stecken, sonst kannst Du ja gleich beim Telefon bleiben. Eine (deutlich kleinere) Investition in Software sollte dann also auch machbar sein, um dann auch alles aus den Bildern herauszuholen.
Der Hauptgrund warum sich die Frage stellt ist, dass man Lightroom nur im Abo bekommt. Ich habe das Foto-Abo für 12 EUR im Monat. Da ist Lightroom dabei, Photoshop und noch ne Reihe Kleinkram den man eigentlich nicht so richtig braucht. Und 20 GB Cloud-Speicher. Im Jahr sind das dann 144 EUR. Dazu muss man wissen, das Adobe auch regelmäßig relevante Updates veröffentlicht, die man dann auch bekommt. Aus meiner Sicht ist das OK.
Die Vollversion von CaptureOne kostet aktuell gute 200 EUR. Ich habe nie damit gearbeitet, aber ich denke, man kann schon sagen, dass Capture One ähnlich gut ist wie Lightroom. Wer also eine Allergie gegen Abomodelle hat, der dürfte mit Capture One auch gut zurechtkommen.
Übrigens: wenn ich hier "Lightroom" sage, dann meine ich "Lightroom Classic". Daneben gibt es noch "Lightroom", manchmal auch als "Lightroom CC" bezeichnet. Das ist die Cloud-Version. Mit der will man nicht ernsthaft arbeiten.
Photoshop ist supermächtig. Aber auch nicht ohne zu lernen. Zum Glück braucht man das Werkzeug als Fotograf erstmal nicht. Mit Lightroom (oder seiner bekanntesten Alternative Capture One) kommt man sehr lange sehr gut klar. Persönlich verwende ich Photoshop eigentlich nur, um mit der eingebauten AI störende Details aus Bildern zu löschen, oder das Bild ein kleines bisschen zu erweitern weil ich mal wieder so eng fotografiert habe, dass zu wenig Hintergrund übrig ist, um das Bild gradezustellen. Wie das mit Photoshop geht hat man in 5 Minuten gelernt.
Für richtig professionelles Editing wird man an Photoshop vermutlich nicht vorbeikommen. Aber den Punkt habe ich noch nicht erreicht.
Jeder hat seinen eigenen und schwört darauf. Ich beschreibe mal meinen, als Startpunkt:
Zunächst importiere natürlich die Raw-Dateien von der Kamera in Lightroom. Meine Ordnerstruktur ist dabei Verzeichnis für Jahr, Unterverzeichnis für Monat, darunter für jeden Shoot ein Verzeichnis mit yyyy-mm-dd-WerWasWo. Dann sortiere ich die handwerklich schlechten Bildern (unscharf, verwackelt) und quasi-exakten Duplikaten (die bspw. durch Serienbilder entstehen) aus und lösche sie. Der nächste Schritt ist die Anwendung der automatischen Objektivkorrektur auf alle Bilder. Wenn nötig, kommt nun die Rauschentfernung. Da das Destruktiv ist (also eine neue Datei entsteht), macht man das sinnvollerweise am Anfang der Beabeitung. Es ist wichtig vorher gut auszusortieren, denn auf bezahlbaren Rechnern dauert die Rauschentfernung recht lange. Der nächste Schritt der "Massenbearbeitung" ist die automatische Helligkeits- und Farbkorrektur. Ich finde, die Defaults von Lightroom machen das schon ganz gut, zumindest als Startpunkt für eigene Weiterbearbeitung. Außer bei Nachbildern oder solchen mit ganz viel blauen Himmel. Da mach ich es von Hand, weil Lightroom sich da verheddert.
Ab jetzt bearbeite ich dann jedes Bild einzeln. Ich croppe, stelle es gerade (oder mit Absicht schief), entferne Sensorflecken wenn man sie sieht und verwende ggfs. Photoshop um störende Bildelemente zu löschen. Nun kommt die "gestalterische" Bearbeitung mit allen möglichen Werkzeugen. Das lässt sich schwer verallgemeinern. Die wichtigsten Bearbeitungsschritte habe ich mir als Preset definiert um sie mit einem Klick anwenden zu können. Dazu gehört aufhellen von unten, generelles Schattenaufhellen, Betonung des Himmels, Betonung und Aufhellung des Subjekts, und so weiter.
Zum Abschluss mache ich nochmal eine "Bewertungsrunde". Ich lösche dann meist nochmal 10-20% der Bilder die bis hierher überlebt haben und markiere mir die schönsten. Ich verwendet kein Zahlenrating (1-5 Sterne oder so) weil ich mich sowieso nicht zwischen 1 und 2 oder 3 und 4 entscheiden kann. Ich "picke" mir einfach die besten heraus.
Nach einigen Monaten gehe ich nochmal über die Bilder drüber und lösche nochmal großzügig. Mit etwas Abstand hat man dann meist einen etwas realistischeren Blick auf die Bilder und findet nicht alles super, nur weil man es grade erst fotografiert hat :-)
Wir haben eine Kamera und Obketiv(e) und haben die Grundkenntnisse in der Bildbearbeitung verstanden. Wie gehe ich denn nun beim Fotografieren an sich vor? Darüber kann man 100e Stunden Youtube Videos machen. Hier einige weniger konkrete Tipps.
Natürlich braucht man passendes Equipment. Dazu habe ich hier ja viel geschrieben. Und ich muss die Bilder vernünftig bearbeiten. Dazu braucht man Zeit und ein bisschen Übung. Und natürlich hilft Übung und Erfahrung, wie überall. Aber gibt's ein paar konkrete und trotzdem allgemeingültige Tipps?
Das wichtigste: da sein! Man kann keine Bilder von nem geilen Fjord in Island machen wenn man nicht dort ist. Ich kann keine Krane fotografieren wenn ich keinen Zugang zur Baustelle bekomme. Und ich kann keine Air-to-Air Bilder machen wenn ich mir nicht den Flug organisiere. Klingt trivial, ist aber letztendlich die wichtigste Voraussetzung für gute Bilder. Umgekehrt ist das übrigens auch ein gewisses Frustmoment wenn man Bilder im Netz sieht und denkt, "Mann, wenn ich da mal hin dürfte, ich könnte so viel bessere Bilder machen!" Und wie gesagt: manchmal reicht es nicht, da zu sein, sondern man muss zur richtigen Zeit da sein um schönes Licht zu haben. Zugegeben ist da auch eine gehörige Portion Glück dabei, weil gutes Licht ja auch oft vom richtigen Wetter abhängt.
Das zweite wichtige Kriterium ist die Bildkomposition. Also wo auf der Bildfläche ist mein Hauptmotiv, spielen mit der Tiefenschärfe, habe ich einen schönen (ruhigen) Hintergrund, und so weiter. Eine Sache die viele (ich auch) beim fotografieren falsch machen ist, sich so auf den Vordergrund zu konzentrieren, dass einem der hässliche Hintergrund nicht auffällt — später beim Bearbeiten merkt man es dann. Eine leicht veränderte Perspektive oder eine Minute Geduld hätte ein viel besseres Bild ergeben .... Zusammenhängend damit ist, dass man nur "langweilige" Perspektiven hat. Ganz wichtig: rumlaufen, experimentieren, mal in die Knie gehen und natürlich mit Brennweiten und Tiefenschärfe spielen. Experimentation is king! Über Bildkomposition könnte man noch viel mehr schreiben, aber ... da gibt es 100e Youtube Videos dazu.
Am hellichten Tag ist das Licht oft langweilig. Besonders im Sommer sind die Schatten harsch. Natürlich kann man da fotografieren: wenn das Motiv nur dann zur Verfügung steht bleibt einem auch nichts anderes übrig. Aber die schöneren Bilder gibt es eigentlich immer morgens oder abends, rund um den Sonnenauf- bzw. Untergang. Viele Fotografen sind notgedrungen Frühaufsteher.
Als blaue Stunde bezeichnet man die Phase wo die Sonne noch nicht (oder nicht mehr) zu sehen ist. Mann könnte es auch als "Nacht mit Restlicht" bezeichnen. Oft ist hier die künstliche Beleuchtung noch/schon an und man kann sehr schöne "Nachtbilder" machen die aber trotzdem noch ein bisschen Lichtstruktur haben. Oft hat hier dem Himmel die schönsten Farben und Strukturen. Also nicht gleich nach Sonnenuntergang nach Hause gehen, gebt Euch noch 30-45 Minuten Zeit.
Die Zeit vor dem Sonnenuntergang bzw. nach dem Sonnenaufgang wird als Goldene Stunde bezeichnet. Die Sonne steht tief, ihr Licht ist orange statt Tagesweiß. Die Schatten sind lang, und weil die Sonne von der Seite kommt gibt es auch oft schöne Reflektionen. Gerade als Anfänger hat man die Tendenz, während dieser Zeit ständig die Sonne zu fotografieren bzw. sie als Hintergrund für seine Motive zu verwenden. Kann man machen, gibt auch schöne Bilder. Interessantere Bilder gibt es meist, wenn man die Sonne als Scheinwerfer nutzt, sie also von hinten oder von der Seite auf das Motiv scheint.
Ist schwierig. Weil logischerweise wenig Licht vorhanden ist. Was kann man tun?
Zunächst mal kommt es drauf auf, inwiefern sich die Motive bewegen. Schnell bewegte Motive nachts zu fotografieren ist mit sinnvollem ISO-Wert schwierig. Ich fotografiere nachts schlimmstenfalls (im Sinne der schnellen Bewegung) Krane oder Schwertransporte. Man kommt mit einer Belichtungszeit von 1/50 halbwegs hin. Was kann man sonst noch tun?
Offenblendig fotografieren ist ein Ansatz. Das hilft. Hat natürlich Konsequenzen für die Tiefenschärfe, und damit den Bildlook. Ich verwendet nachts entweder mein 50mm f/1.4 oder mein 35-150 f/2-2.8. Übrigens: wenn das Motiv weit genug weg ist (weil groß. bspw. ein aufgebauter Kran) spielt das Thema Tiefenschärfe kaum eine Rolle. Denn das komplette Motiv liegt (mehr oder weniger) in der scharfen Bildebene.
Der nächste Trick sind Serienbilder: also 10 Bilder machen in der Hoffnung dass sich auf einem der 10 "zufällig" nichts bewegt und das Bild scharf ist.
Wenn man die Unschärfe durch das eigene Verwackeln erzeugt und nicht durch die Bewegung des Motivs hild natürlich auch ein Stativ. Damit habe ich experimentiert, und man kann dann bei statischen Motiven auch mal mit 1/5s oder so fotografieren. Aber die Notwendigkeit das Ding mit rumzutragen und ständig zu verstellen ist schon nervig und schränkt zumindest bei mir die Kreativität ein.
Oft hat man nachts auch einzelne Lichtquellen im Bild. Bei offener Blende gibt das einerseits schönes Bokeh, andererseits hat man oft Gegenlichtprobleme. Muss man im Auge behalten.
Letztendlich sind Nachtfotos ein Kompromiss. Das Rauschen ist höher, große Tiefenschärfe ist schwierig, und manche Bilder sind dann halt nicht 100% knackscharf bzw. man hat mehr Ausschuss (wenn man nur perfekt scharfe Bilder verwenden will).
Ich fotografiere viele Flugzeuge. Weil Flugzeuge sind cool :-) Was ist dabei zu beachten?
Zunächst mal gilt das was immer gilt: Schönes Motiv, kein ablenkender Hintergrund, gutes Licht, interessante Perspektiven. Aber man kann noch ein paar Dinge mehr sagen.
Zum Beispiel das "Strichproblem". Flugzeuge sind direkt von vorne lang und dünn — Airliner auch noch direkt von der Seite. Auf dem Foto hat man dann also mehr oder weniger einen Strich, mit viel Luft (wörtlich und im übertragenen Sinne) drumrum. Das macht in aller Regel keine guten Bilder. Ziel sollte also ein, das Flugzeug aus einer Perspektive zu fotografieren, wo mehr von der Bildfläche vom Motiv ausgefüllt wird. Schräg von vorne oder hinten sind gut. Oder von "oben", wenn es bspw. in einer Kurve am Fotograf auf dem Boden vorbeifliegt.
Außerdem sind Flugzeuge ja oft leider relativ weit weg vom Fotografen. Weswegen man eine Teleobjektiv verwendet. Halbwegs ernsthafte Spotter arbeiten mit bis zu 600 mm. Problem an der Sache ist, dass die Arbeit mit einem Tele nicht nur das Motiv näher her holt, sondern auch das Verwackeln verstärkt. Kein Problem, wenn man mit 1/2000s oder so belichtet. Jetzt kommt aber der Haken, zumindest bei Propellerflugzeugen. Man möchte nämlich die Bewegungsunschärfe des Propeller einfangen, im Idealfall soll der als "Scheibe" dargestellt sein. Das bedeutet, dass man deutlich länger belichten möchte, bspw. mit 1/400 oder weniger. In Verbindung mit dem Tele führt das zu echt viel Ausschuss. Es lohnt sich, das ruhige Nachführen der Kamera zu üben! Oder man fotografiert Jets und Segelflugzeuge :-)
Zur Air-to-Air Fotografie habe ich ja im Rahmen einer Story etwas geschrieben. Eine Ergänzung dazu: Wenn man da erfahrene Piloten hat, kann man in enger Formation fliegen und dann ohne Tele arbeiten. Das gibt einen sehr interessanten Bildlook. Und weil die Verwackelung nicht multipliziert wird, kann man dann auch länger belichten und dann sehr schöne Propellerscheiben erzielen.