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Nachtwanderung mit Rotorblatt

Rotorblatttransport mit SPMT und Bladelifter



Vom Transport von Turmsegmenten für Windkraftanlagen hatte ich in einer früheren Story schon erzählt. Fünfundzwanzig Meter lang waren die Segmente, die Transporter insgesamt so um die vierzig. Die Rotorblätter sind fast doppelt so lang, um die siebzig Meter bei dem hier beschriebenen Transport. Damit kommt man um sehr viele Ecken und Kreuzungen wirklich nicht mehr rum. Deswegen haben Hersteller von SPMTs — selbstfahrenden, mehrachsigen, modularen Transportern — Transportsysteme entwickelt, mit denen die Blätter aufgestellt werden können. Der Bladelifter von Scheuerle ist solch ein System. Unter der Annahme dass nach oben genug Platz ist kommt man damit um enge Kurven (oder den Gerstetter Kreisverkehr) herum.

Beim hiesigen Transport wurden die Rotorblätter für die Windkraftanlagen bei Gnannenweiler angeliefert (den Bau der Anlagen hatte ich hier beschrieben). Letztendlich kamen die Rotorblätter wie auch schon der Tranport der Turmsegmente von der Autobahn, via der Ausfahrt in Niederstotzingen. Allerdings haben es die Transporter aufgrund der größeren Länge nicht durch die Ortschaft Gerstetten geschafft. Stattdessen wurden die Blätter zwischen Heuchlingen und Gerstetten von den LKWs abgeladen und von dort dann per SPMT und Bladelifter nach Gnannenweiler geschafft. Hier ist die Karte mit der Strecke:

Ich habe zwei Transporte begleitet. Beim ersten (mit dem roten Transporter) war ich die komplette Strecke dabei, von 17 Uhr abends bis 6 Uhr morgens. Ich bin immer wieder mit dem Auto voraus (oder um den Transporter herum) gefahren und dann immer wieder gelaufen um zu fotografieren. Es hat teilweise geregnet, sodass ich echt dankbar war fürs Auto. Eine Stunde oder zwei haben ich zwischendrin auch geschlafen. Die Jungs von Steil, die den Transport durchgeführt haben, mussten die kompletten 19 Kilometer laufen. Ok, auf längeren Geraden, wie bspw. auf der Landstraßen von Gerstetten zum Sontheimer Wirtshäusle, haben sie sich auf den SPMT gesetzt und haben sich fahren lassen.

                                                                           

Der erste Transport stand übrigens bis zu letzt auf der Kippe wegen des relativ starken Windes. Denn wenn man das Blatt steil stellt, wird das gesamte Gefährt wegen des hohen Schwerpunkts natürlich windanfällig. Deswegen ist oben am Blatt auch ein Windmesser angebracht. Hat dann aber doch geklappt. Und das wechselhafte Wetter hat uns einen wunderschönen Regenbogen beschert.

Beim zweiten Transport kam der (gelbe) Prototyp des neuen, größeren Bladelifters zum Einsatz. Der kann Blätter bis 80 Meter Länge transportieren. Hier bin ich nur bis zum Ortsausgang in Gerstetten mitgelaufen, die Strecke aber dafür komplett zu Fuß.

                                                                   

Beide Transporte sind am frühen Abend durch Gerstetten gefahren, und gefühlt der halbe Ort stand an den Straßen. Und die Jungs von Steil haben Bonbons verteilt. Sehr cool, denn natürlich sind solche Transporte auch eine Beeinträchtigung. Für die beiden neuen Windkraftanlagen in Gnannenweiler waren es insgesamt sechs Transporte die durch Gerstetten rollten.