Transport durch Wacker und Verladung durch Scholpp
Ein Turbinenlaufrad von Andritz Hydro in Ravensburg musste auf ein Binnenschiff um dann (vermutlich) an einen der großen Überseehäfen auf ein großes Schiff verladen zu werden. Der "nächstgelegene" Fluss war der Neckar. Dementsprechend wurde der Läufer durch Wacker Filderstadty von Ravensburg per Strasse nach Stuttgart zu Scholpp transportiert und dort dann aufs Schiff geladen.
Wie immer dürfen Schwertransporte dieser Dimension nur Nachts fahren, üblicherweise ab 22:00 Uhr. Deswegen wurde der Transport in zwei Teilen gemacht: von Ravensburg auf einen Wanderparkplatz bei Feldstetten, und dann, in der nächsten Nacht, von dort zu Scholpp. Ich war auf der zweiten Hälfte dabei. Die Route die wir gefahren sind war
- Wanderparkplatz Feldstetten
- rechts an der Kreuzung hinter Römerstein
- Grabenstetten
- Erkenbrechtsweiler, dann die Alb runter
- links an der Kreuzung vor Owen
- durch Nürtingen, Tiefenbachstrasse, Rümelinstrasse, Hochwiesenstrasse
- und dann B313, B10, und die Otto-Hirsch-Brücken zum Scholpp
Unterwegs waren wir mit insgesamt 14 Achsen, 23 m Länge, vier Meter Breite, ca. 145 Tonnen und 700 Pferden. Zusätzlich ein BF3 Begleitfahrzeug, das direkt hinter dem Transport fuhr, und per Funk Bescheid gegeben hat, wenn es irgendwo eng war. Zusätzlich war Herzer Verkehrssicherung mit zwei Fahrzeugen unterwegs um Schild ab- und wieder aufzubauen. Direkt vor dem Transport fuhr ein Polizeiauto. Davor dann noch zwei Polizeimotorräder, die vorausgefahren sind, und den Verkehr an Einmündungen und Kreuzungen aufgehalten haben, sodass unser Transport immer beide Fahrspuren vor sich frei hatte. Motorräder sind vor allem deshalb praktisch, weil sie den Transport relativ leicht überholen konnten - Autos wären zu breit.
Spannend war vor allem die kurvige Alb hinunter (wo der Retarder ganz schön zu kämpfen hatte weil die Strasse regenbedingt ein bisschen glitschig war) sowie die Fahrt durch Nürtingen aufgrund von engen Kreuzungen und schmalen Straßen. Da war größtenteils Schrittgeschwindigkeit angesagt. Auf der B313 und der B10 ging's dann mit bis zu 60 km/h zügig voran. Auch das Einbiegen auf den Hof beim Scholpp hat nochmal schöne Bilder geliefert.
Aus Schiff geladen wurde die Last dann am nächsten Tag im Hof von Scholpp. Dort gibt es eine Kaimauer wo der schwere Kran sicher abgestellt werden kann. Zum Einsatz kam hier der AC 500. Ab morgens um acht wurde aufgebaut, gegen Mittag wurde dann gehoben.
Wer genau hinschaut wird bemerken, dass der LKW bei der zweiten Bildserie ein anderer war als beim Transport. Das liegt daran, dass es tatsächlich zwei solcher Transporte/Hübe gab. Den Hub hab ich beim ersten fotografiert, den Transport beim zweiten. Tatsächlich kam beim zweiten Hub auch nicht der AC-500 zum Einsatz, sondern der AC 7.450-1. Den hab ich nur nachts kurz erwischt :-)