Segelflug-Overload
Bei Streckenflugwettbewerben im Segelflug geht es darum, eine von der Wettbewerbsleitung vorgegebene Strecke möglichst schnell zurückzulegen, natürlich ohne Zwischenlandung. Die Flugzeuge werden zunächst in Klassen eingeteilt, denn ein Flugzeug der 15-Meter Klasse kann bei so einem Vergleich nie gegen ein Flugzeug der offenen Klasse mit 30 Meter Spannweite mithalten. Dann werden die Flugzeuge klassenweise im sogenannten Grid aufgestellt; zwei oder drei nebeneinander, und dann reihenweise hintereinander. Bei Beginn des Wettbewerbs-Zeitfensters werden die Flugzeuge einer Klasse nacheinander geschleppt oder starten selbst wenn sie einen Motor haben. Wenn alle in der Luft sind — und sich hoffentlich durch Thermik oben halten können — wird das Abflugfenster freigegeben. "Abflugfenster" bedeutet, dass die Flugzeuge innerhalb einer vorgegebenen Zeit (sagen wir, 2 Stunden) eine definierte Linie in einem bestimmten Höhenband überfliegen müssen. Ab diesem Zeitpunkt läuft die Uhr: wer dann am schnellsten über die vorgegebenen Wegpunkte wieder zurück am Platz ist gewinnt. Über den Erfolg entscheidet das handwerklich-fliegerische Können des Piloten, die Wahl der detaillierten Strecke, die Einschätzung und bestmögliche Nutzung der Wetterverhältnisse, die Entscheidung wann man innerhalb des Abflugfensters losfliegt (das Wetter kann ja im Laufe des Tags besser oder schlechter werden), wie viel Wasser der man mitnimmt, und vieles mehr.
So, das war jetzt eine Schnelleinführung in Segelflugwettbewerbe. Der Hahnweidewettbewerb findet jährlich um Pfingsten auf dem Segelfluggelände Hahnweide in der Nähe von Stuttgart statt. Leider ist da oft — fast schon sprichwörtlich — das Wetter nicht so super. Die ersten paar Bilder sind dementsprechend eine typische Hahnweide-Regen-Szene: die Flugzeuge sind "eingepackt", und sobald es trocken wird fangen die Piloten an, am Flugzeug und der Elektronik rumzuoptimieren und sich auszutauschen.
Die nächsten Bilder sind von 2022 und 2023 gemischt. Das Wetter war fliegbar, ein Grid wurde aufgebaut und es wurde gestartet.
Wenn die Flugzeuge nach ein paar Stunden und erfolgreicher "Streckenarbeit" wieder zurückkommen, müssen sie die Ziellinie überfliegen — es kommen also alle an der gleiche Stelle vorbei. Auch da gibt es ein Höhenfenster. Das darf inoffiziell aber auch unterschritten werden, was dann sehr schöne Überflugsbilder ergibt. Die nächsten paar Bilder sind von 2023, fotografiert vom Dettinger Buckel.